Maria Magdalena Kirche
Die der Maria Magdalena geweihte Kirche stammt aus der Zeit der westgotischen Besatzung. Zu diesem Zeitpunkt war sie aller Voraussicht nach die Schlosskapelle der Herren von Rennes!
Der Abbé Berenger Sauniere, hat sie im Jahre 1891 renovieren lassen. Bei diesen Arbeiten, machte der Glöckner Antoine Captier eine interessante Entdeckung. In einem Holzbaluster, der die alte Kanzel der Kirche stützte fand Captier ein Pergament, das er dem Abbé übergab!
Direkt über dem Eingang ließ der Abbé lateinische Inschriften einmeißeln:
Hic domus dei est et porta coelis | (Dies ist das Haus Gottes und das Tor zum Himmel) |
Domus mea domus orationis vocabitur | (Mein Haus wird das Haus der Gebete genannt) |
Terribilis est locus iste | (Dieser Ort ist schrecklich) |
Lumen in coelo | (Das Licht ist im Himmel) |
Der Satz „Dieser Ort ist schrecklich“, der als beliebtes Beispiel um das Geheimnis von Rennes le Château steht, ist ein unvollständiges Zitat aus Genesis 8,17 (Jakobs Traum). Der vollständige Text lautet: „Dieser Ort ist schrecklich, es ist das Haus Gottes, das Tor zum Himmel“; er wird in der Liturgie der Kirchenweihe verwendet. Es handelt sich also nicht um einen Einzelfall, wie manche Verschwörungstheoretiker gerne behaupten!
Hat man das Eingangsportal der Kirche passiert, befindet sich links dahinter die Statue des Teufels, der das Weihwasserbecken trägt! Oberhalb des Dämons befindet sich ein von Salamandern getragener Kreis mit einer roten Fläche in dessen Mitte mit schwarzer Schrift die Buchstaben „BS“ zu lesen sind. Gleich darüber hat Saunière vier Engel platziert, in deren Hintergrund ein Kreuz zu sehen ist. Die Engel machen ein Kreuzzeichen und bilden die 4. Zwischen dem Kreis und den Engeln steht der Satz „Par ce signe tu le vaincras“ („Durch dieses Zeichen wirst du ihn besiegen“). Dieser Satz findet sich in ähnlicher Weise als überlieferter Ausspruch des römischen Kaisers Konstantin. Übersetzt lautet der Ausspruch des Kaisers: „Par ce signe tu vaincras“ („Durch dieses Zeichen wirst du siegen“). Das Zeichen ist die 4!
Ebenfalls im Eingangsbereich der Kirche befindet sich der Beichtstuhl sowie ein geheimnisvolles Wandbild mit der Bergpredigt, das sich über die ganze Breite des Raumes erstreckt. Unter dem Fresko befindet sich eine Inschrift:
“Venez à moi, vous tous qui souffrez et qui êtes accablés et je vous soulagerai”
Kommt her zu mir alle die ihr mühselig und beladen seid und ich werde euch erquicken
Den Weg zum Altar säumen links und rechts der Sitzreihen Statuen von den Heiligen St. Germaine, St. Madeleine, St. Antoin de Padoue, St. Antoine Ermite und St. Roch. Zwischen den Heiligenfiguren sind die 14 Kreuzweg-Stationen der Passion Christi platziert.Bei genauer Betrachtung fällt die extravagante Gestaltung der Hintergründe ins Auge! Im Altarraum ist die heilige Familie dargestellt. Josef auf der linken und Maria auf der rechten Seite. Beide tragen interessanter weise jeweils ein Kind.
Am Altar ist ein Relief angebracht. Es zeigt die weinende Maria Magdalena, die in einer Höhle vor einem Kreuz kniet, das aus zwei Ästen besteht. Einer der Äste blüht, der andere ist abgestorben. Darunter befindet sich eine Inschrift. Diese lautet:
„Jesu Medela a vulnerum spes una poenitentium par magdalenae lacrymas peccata nostra diluas“.
Jesus heilt die Wunden, die einzige Hoffnung der Büßenden durch die Tränen der Magdalena vergibst du unsere Sünden
Vom Beichtstuhl aus gesehen rechts ist die Taufszene Jesu dargestellt. Die Jesus-Figur stellt sich dabei als nahezu identisches, wenn auch seitenverkehrtes, Ebenbild des Dämon heraus. Zwischen diesen Figuren befindet sich das durch die schwarz weißen Fliesen angeordnete Schachbrett!