Henri Boudet

Jean Jacques Henri Boudet

(* 16. November 1837 in Quillan; † 26. März 1915 in Axat)

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Henri Boudet galt als brillanter Schüler, studierte am Seminar von Carcassonne und machte sein Diplom in Englisch. Am 25. Dezember 1861 wurde er zum Priester geweiht, 1872 übernahm er die Nachfolge von Jean Vie als Pfarrer von Rennes-les-Bains. 1886 veröffentlichte er „La vraie langue celtique“, . Zwei weitere Manuskripte blieben unveröffentlicht. Auf Druck der Diözese trat Boudet am 30. April 1914 von seinem Amt zurück. Er starb am 26. März 1915 an einem Hirnschlag.

Boudets Rolle in der Geschichte um das Rätsel von Rennes-le-Château ist nicht ganz klar; allgemein wird ihm aber eine besondere Bedeutung eingeräumt. Viele Forscher halten Boudet für den eigentlichen Auslöser der mysteriösen Ereignisse und für den Grund für Saunières Reichtum.

Boudet galt als gelehrt. Er beherrschte perfekt Griechisch, Lateinisch, Englisch und (Alt- bzw. Angel-) Sächsisch. Sein Verhalten als Pfarrer in Rennes-les-Bains stellte sich allerdings als reichlich eigenartig heraus: Er hatte beispielsweise das Grab von Abbé Jean Vié verändert, indem er ein falsches Todesdatum angab. Auf dem Friedhof gibt es zudem noch heute zwei Gräber, die den gleichen Namen tragen: den von Graf Paul-Urbain de Fleury (Verwandter der Marquise de Blanchefort).

Zum ersten Mal dürfte Boudet über seinen Vorgänger Jean Vie und einen seiner Lehrer, Abbé Emile-François Cayron, mit dem Familiengeheimnis der Blancheforts konfrontiert worden sein. In stundenlangen Wanderungen studierte der Pfarrer oft und gemeinsam mit seinem Bruder Edmond die Berge und Täler der Umgebung. Außerdem betätigte er sich als Schriftsteller. Bereits die erste Buchveröffentlichung 1886 („La vraie langue celtique“), ein Buch mit 310 Seiten, birgt allerdings reichlich Mysterien in sich.

Laut Originalausgabe wurde das Buch 1886 im Verlag François Pomiès veröffentlicht; der Verlag existierte zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr: Er machte bereits 1880 dicht. Von dem Buch gab es zunächst nur eine Version, aber es existierten zwei verschiedene Versionen der im Buch enthaltenen Karte (eine große und eine kleine). Die zweite war von Edmond Boudet unterzeichnet.  Das Buch selbst soll in einem kryptischen Schlüssel geschrieben sein. Boudet schreibt im Vorwort: „…Durch die Interpretation eines in einer fremden Sprache gebildeten Namens in das Geheimnis einer lokalen Geschichte eindringen…“