Die Templer – Aufstieg

Die wahre Geschichte der Templer

 

Die Gründung

 

Nach der offiziellen Geschichtsschreibung wurde der Templerorden 1118

oder 1119 gegründet. Sein besonderer Auftrag lag im Schutz der Pilger im Heiligen Land.

Der deutsche Biograf des Heiligen Bernard, der bekannte Kirchenhistoriker August Neander, schrieb über die Gründung des Templerordens im Jahre 1118: „Schon 10 Jahre bestand die Verbindung und noch hatten sie keine bestimmte Regel, ihr Ruf hatte sich noch nicht weit verbreitet und ihre Zahl sich nicht vermehrt.“

(s. Tobias Daniel Wabbel „ Der Templerschatz“, S.24)

Es ergibt sich: der Templerorden muss deutlich früher entstanden sein als in der offiziellen Geschichtsschreibung verlautet.

 

 

Die Entstehung des Templerordens

im Bewusstsein des frühen Christentums

 

1099  erobern die Kreuzritter Jerusalem. Ohne diese Eroberung hätte es den Templerorden nicht gegeben. Der überraschend zum König gewählte Gottfried  von Bouillon wird auf eigenen Wunsch inoffiziell König und offiziell Beschützer des Hl.Grabes. Gottfried lebt auf dem Berg Sion und veranlasst den Bau der Abtei Notre Dame du Mont de Sion über einer Stelle, an der die Essener das Grab Davids hüteten, wo sich der Abendmahlssaal befand und die alte Kirche der Apostel stand, die Mutter aller Kirchen. Ausgrabungen des israelischen Archäologen und Architekten Jacob Pinkerfield im Jahre 1951 haben ergeben, dass der ursprüngliche Boden der Kirche eine jüdisch-christliche Synagoge vermuten lässt, erbaut von den ersten Judenchristen. Dabei fand er 2 christliche Inschriften, von denen es in einer heißt: „Oh Jesus, dass ich leben werde, Oh Herr, du uneingeschränkter Herrscher.“  Die Ausgrabungen brachten zudem ans Tageslicht, dass die Nische zur Aufbewahrung der Thora nicht Richtung Tempel, sondern auf die Grabeskirche zeigte.

Hatte schon Jesus und später die Judenchristen diese Stätte ausgesucht, ob des Grabes König Davids und ihrer königlich, dynastische Verbindung dazu?  Jedenfalls bestätigt Kirchenvater Eusebius im Jahre 312, dass Jesus dort ein- und ausging.

Die Judenchristen, Nazarener genannt, waren vor dem jüdischen Aufstand gegen die Römer etwa im Jahre 66 nach Pella geflohen, dorthin, wo nach James Tabor, Professor für Bibelwissenschaften, Jesus mit seiner Nazarenergemeinde die letzten Monate vor der Kreuzigung verbrachte.

Nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70, durften sie, laut dem Patriarchen von Alexandria Euthychius (896-940) im 4.Jahr des Kaisers Vespasian, also etwa im Jahre 73 oder 74 unter ihrem Anführer Simon Bar Kleopha zurückkehren und ihre zerstörte Synagoge wieder aufbauen.

Die Nazarener wurden nun Ebioniten genannt, was „die Armen“ bedeutet . Nach dem Benediktiner Bargil Pixner, Bibelwissenschaftler und Archäologe, war das Gebäude, in dem das Letzte Abendmahl stattgefunden hatte, die jüdisch-christliche Synagoge, der Hauptsitz der Nazarener. Simon Bar Kleopha war nach dem Evangelisten Markus ein Bruder von Jesus, wobei Kleopha oder Klopas ein Bruder Josefs war, des Vaters von Jesus. Simon übernahm die Gemeinde, nachdem Jakobus, der Gerechte, sein und Jesu Bruder,  im Jahre 62 ermordet worden war.

Von Jesus, über Jakobus und Simon handelt es sich mithin um die Blutsverwandschaft einer königlich-davidischen Linie. Laut Bischof Epiphanius wurde diese Dynastie nach dem Märtyrertod des Simon, vom letzten verbliebenen Bruder Jesu, Josef, fortgesetzt.

Die Kirchenväter Eusebius und Epiphanius geben eine fast gleiche Liste von Bischöfen bis zur Bar Kochba Revolte von 132 an und sehr wahrscheinlich sind dabei die Namen der 12 Apostel, unter denen sich wahrscheinlich mit Johannes, Matthäus und Philippus noch 3 sehr betagte Apostel befinden, die noch von Jesus ausgewählt worden waren.

Wenn das stimmt, dann ist das Matthäus Evangelium vom Apostel selbst geschrieben worden, und liefert die Begründung, warum sich die Nazarener auf dieses Evangelium stützten.

Die Existenz dieser Jesusdynastie straft die Behauptung der Kirche von Rom  Lügen, Simon Petrus sei der erste Papst gewesen. Bekanntlich bezieht ja aus diesem Fundament das Papsttum seine Legitimation.

Der Kirchenvater Eusebius bestätigt, dass das Areal um die Synagoge das neue Sion war: „Das ist das Wort des Evangeliums, das durch unsern Herr Jesus Christus und die Apostel von Sion ausging.“ Und er weiß zu berichten, dass aus dieser jüdisch-christlichen Gemeinde, Ebioniten oder Nazarener genannt, 13 Bischöfe erwuchsen.

Hegesippos bewahrte eine von Eusebius referierte interessante Geschichte, in der 2 Enkel von Jesu Bruder Judas während der Regierung Domitians festgenommen, verhört und dann wieder freigelassen wurden, als sie beteuerten, dass sie keinerlei politische Ambitionen hätten und einfache Menschen seien, die ihren Lebensunterhalt durch Feldarbeit verdienen würden. Nach anderen Quellen handelt es sich um Söhne des Judas mit Namen Zoker(Zacharius) und Jakobus, die, wie Hegesippos schrieb, als Zeugen des Ursprungs der Bewegung und aufgrund ihrer Verwandtschaftsbeziehung zum Herrn, Kirchenvorsteher waren. Weitere Aufzeichnungen über die Desposyni, also Blutsverwandte von Jesus, haben teilweise überlebt. So berichtet der irische Priester Malachi Martin, dass es im Jahre 318 ein Treffen zwischen den Desposyni und dem Papst gegeben hat. Dabei forderten die Desposyni in Jerusalem, Antiochia, Ephesus und Alexandria anstelle von griechischen Bischöfen eingesetzt zu werden, die Jerusalemer Mutterkirche wieder mit Geld zu versorgen, die Wiedereinführung des Gesetzes mit Sabbat und anderen Kirchentagen.

Von Irenäus, dem Bischof von Lyon, wissen wir, daß die Ebioniten die Göttlichkeit Jesu ablehnten wie auch die Jungfrauengeburt und der Apostel Paulus als Abtrünniger des Gesetztes zurückgewiesen wurde.

Papst Sylvester ging auf ihre Forderungen nicht ein, erklärte Rom als neue Mutterkirche und forderte Akzeptanz der griechischen Bischöfe.

 

Einst priviligiert durch ihre Verwandschaftsbeziehung und Zeugen der Worte  des Herrn, wurden die Desposyni und die Ebioniten zu Häretikern aus der Sicht Roms, von wo ein gänzlich anderes Christentum ausging. Die Desposyni, erst recht, da sie eine führende Rolle in den jüdisch-christlichen Gemeinden spielten, waren eine gefährliche Erinnerung an die Anfänge des Christentums, an Jesus und seine Familie mit Brüdern und Schwestern, Nichten und Neffen, was ja im Widerspruch zum neuen Dogma der römischen Kirche, der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariens stand.

Gleichzeitig waren sie auch zu Häretikern aus der Sicht der Juden geworden, denn sie glaubten zwar nicht an die Göttlichkeit Jesu, aber sie glaubten, dass er der von Moses vorhergesagte Prophet sei, ein Diener Gottes. Das Betreten  einer Synagoge wurde ihnen untersagt; nur Jakobus, der oppositionelle Hohepriester, durfte in den Tempel und einmal im Jahr das Allerheiligste betreten.

 

Trotz der Zerstörung und Verbrennung der ebionitischen Schriften durch die  römische Kirche, und da ist vor allem das Evangelium der Hebräer zu nennen, gab es im Heiligen Land und speziell in Jerusalem immer noch genügend Informationen, die alsbald zu einem neuen Erkenntnisstand und folgerichtig zu einem Bewusstseinswandel der Mönchsritter hinsichtlich der Religionen des Juden- und Christentums, sowie des Islam beitrugen; es sei denn, sie waren schon von vornherein entsprechend gebildet, und sahen sich an Ort und Stelle lediglich bestätigt.

Es gibt die Meinung, die Desposyni hätten in den Merowingern, den späteren Königen von Frankreich überlebt.

Da Gottfried mütterlicherseits (Ida von Lothringen) merowingischer Abstammung war, war das möglicherweise der Grund, warum er, statt des mächtigen Grafen Raymond von Toulouse, zum König gewählt wurde und nach ihm sein Bruder Balduin I und danach Balduin II, sein Vetter.

Gottfried und seine Familie hatten Zugang zu den wichtigsten Plätzen in Jerusalem, dem Tempelberg, dem Berg Sion und dem Hl.Grab.

Seine Kanoniker und Ritter, die mit ihm ins Hl.Land gezogen waren, die von Albert von Aachen sogenannte „Clientele Godefridi“

machte er zu den Bewachern des Hl.Grabes; es ist gut möglich, dass es sich hierbei um die Abkömmlinge des inneren Kreises des Templerordens handelt, im Ordre de Sion.

Es kann gesagt werden, dass der Ordre de Sion von Gottfried von Bouillon schon im Jahre1099 gegründet wurde. Dieser innere Kreis wurde Beschützer des Wissens, was das Leben und das Grab Jesu anbelangt und über den Ursprung des Christentums. Hugo de Payens, der spätere Großmeister der Templer, der wahrscheinlich an der Seite Gottfrieds an der Eroberung Jerusalems teilgenommen hatte, wird Mitglied des Ordre de Sion, dessen erster Großmeister er später werden sollte. Gottfried wusste, was er tat, als er den Bau der Abtei Notre Dame du Mont de Sion genau an der Stelle veranlasste, der für Jesus und die Judenchristen so wichtig gewesen war.

Der Theologe Johann Starck ist schon im 18.Jh. der Auffassung, dass innerhalb der von Gottfried installierten Ritter des Hl.Grabes es den Orden von Sion gab, der ritterliche Adlige bestimmter Familien angehörten.

Sabina Marineo weist auf mittelalterliche Urkunden hin, die die Gründung des Ordens Notre-Dame-du-Mont-Sion-et-du-Saint-Esprit durch Gottfried von Bouillon am 15.Juli 1099 bestätigen. ( S.Marineo: Die verborgene Kirche des Grals S.177 )

 

Wer könnte zum inneren Kreis gehört haben?

1104 -1108: Graf Hugo de Champagne, wahrscheinlich mit Hugo de Payens verwandt, auf jeden Fall sein Lehnsherr, reist mit ihm nach Jerusalem.

Es ist gut möglich, dass Graf Hugo schon vor Antritt dieser Reise ein bedeutendes Ziel vor Augen hatte. In seiner Residenzstadt Troyes lehrte der bedeutendste Rabbi jener Zeit, Rabbi Rashi. Er glaubte wie die meisten Rabbis, dass sich die Bundeslade in einer versteckten Höhle unter dem Tempelberg befände.  Aus Jerusalem zurückgekehrt setzte sich Graf Hugo sofort mit Stefan Harding, dem Abt der Zisterzienser-Mutterabtei Citaux in Verbindung, der die Weisesten unter den Religiösen des Landes, inklusive der Rabbis, herbeirief, wahrscheinlich um die mitgebrachten Dokumente des Grafen zu übersetzen. Heute ist in Citaux von ehemaligen Mutterabtei der Zisterzienser bis auf einige spärliche Ruinen nichts mehr zu sehen, dennoch ist Citaux die Zentrale für alle Zisterzienserklöster bis heute. Stefan Harding pflegte gute Kontakte zu den Rabbis. Sie halfen ihm bei der Übersetzung des Alten Testaments aus dem Aramäischen bzw. Hebräischen.

Es lässt sich spekulieren, ob die mitgebrachten Dokumente in der alten Kirche der Apostel gefunden worden waren?  Ein Ergebnis der Ausgrabungen war auch, dass dort zur Zeit Jesu eine Essenergemeinschaft gelebt hat;

die Essener waren möglicherweise die Schreiber der 1947 entdeckten Qumranrollen. Der Theologe Holger Kersten geht davon aus, dass die Nazarener/Ebioniten ein Zweig der Essener waren. Interessanterweise sind in Kairo mittelalterliche Kopien aus dem 10. und 12. Jahrhundert entdeckt worden. Könnte eine Verbindung bestehen zwischen Gottfried, der Essenersiedlung auf dem Berg Sion und den mittelalterlichen Kopien?  Denn wahrscheinlich haben die Essener in ihren Siedlungen Kopien der Dokumente hergestellt, von denen wir seit den Funden von Qumran wissen. Hat mithin Gottfried auch deshalb im ehemaligen Essenerviertel die Abtei  bauen lassen und seine engsten Getreuen dort installiert, weil sie dort Kopien gefunden haben, von denen sonst niemand wissen sollte? In einer Chronik von 1172 heißt es , dass die auf Geheiß Gottfrieds erbaute Abtei Notre Dame de Sion ein eindrucksvolles Gebäude sei, durch Mauern, Türme und Zinnen gut geschützt.

Dieser überdimensionale Schutz einer Abtei hatte seine Gründe.

Es ist sicher kein Zufall, dass ganz in der Nähe der Synagogenkirche der Apostel, die armenisch-christliche Kirche des Jakobus des Älteren steht, in  der allerdings Jakobus der Gerechte, der Bruder des Herrn präsenter ist.   Daneben steht eine römisch-katholische Dormitio-Abtei an der Stelle, an der die Mutter Maria in den Schlaf gefallen, also gestorben sein soll.  Epiphanius, der spätere Bischof von Salamis in Zypern erwähnt eine Tradition, nach der  Maria mit Jakobus dort auf dem Berg Sion bis zu ihrem Ende in einem Haushalt gelebt hat, zusammen mit den Aposteln Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus.

 

Die frühere Präsenz nicht nur der  ersten Judenchristen, sondern der heiligen Familie selbst, auf dem Berg Sion, war den Templern offenbar bewusst.

Sie begannen dort bald zu bauen, ihr Hauptquartier war ganz in der Nähe. Jacob Pinkerfelds Ausgrabungen ergaben 8 Säulenfundamente der Templer in der alten Kirche der Apostel und einige ihrer Anbauten, so den Raum des Hl.Geistes als Erinnerung an das Erscheinen des Hl.Geistes, als er zum ersten mal auf die Apostel nieder ging. Über den Abendmahlssaal bauten  die Templer den Raum der Mysterien. Fanden sie dort die Kupferrolle, eine der Entdeckungen aus Qumran, auf der die Verstecke des Schatzes des Salomontempels verzeichnet sind? In die Säulen ritzten sie Weintrauben, vielleicht als Symbol fur den Gebrauch des Weins bei der Eucharistiefeier, im Unterschied zu den Ebioniten, die eine andere Zeremonie kannten und lehrten. (s. Didache)

 

1114: Graf Hugo reist mit Hugo de Payens und André de Montbard erneut nach Jerusalem, wobei er laut dem Bischof von Chartres der Milita Christi beitritt. Das bedeutet wiederum, der Templerorden existierte schon zu diesem Zeitpunkt und nicht erst, wie es nach der offiziellen Geschichtsschreibung heißt, 1118.

1115 ist Graf Hugo schon wieder zurück und schenkt Bernard de Fontane Land zum Bau seines Klosters Clairvaux in der Nähe seiner Residenz in Troyers, während Hugo de Payens in Jerusalem bleibt. Urkundlich übereignet wird der Landbesitz durch Gosbert de La Fertè, einem Vetter Bernhards, als Vertreter des Grafen.

 

Es ist offensichtlich: Es handelte sich um ein Zusammenspiel von wenigen Personen, von denen wir einige kennen, die besonders wichtig gewesen sind:

Graf Hugo de Champagne, der mutmaßliche Antreiber der Gruppe,

die Äbte Stefan Harding und Bernard von Clairvaux,

die Edelleute Hugo de Payens, dessen Ehefrau eine Montbard war,

und André de Montbard, Onkel von Bernard von Clairvaux,

sowie die Könige Gottfried von Bouillon und vor allem Balduin II, verwandt mit Hugo de Payens.

Diese durch freundschaftliche und fast durchweg verwandtschaftliche Beziehungen verbundene Clique verfolgte einen wohl gehüteten und durchorganisierten Geheimplan, für den König Balduin I offensichtlich nicht zu gewinnen war, sodass sein Tod abgewartet werden musste.

Zu dieser Clique gesellten sich noch Gottfried von St.Omer, Payen de Montdidier, der 1128 Templergroßmeister von England werden sollte, und Archembaud de St Amand, Ritter mittleren Adels aus der Picardie, da, wo später wunderschöne gotische Kathedralen entstanden. Von Gottfried Bisol und Roral, die ebenfalls zu den 9 Rittern gehören, ist wenig bekannt, während man von Gundemar weiß, dass er und Andre de Montbard von König Louis VI neben dem Rathaus von Paris Land geschenkt bekamen, als Starthilfe für den Bau der dortigen Templerstadt.

Es kann gesagt werden: Der später offiziell gegründete Templerorden diente als Deckmantel. Der Schutz der Pilger stand in den Anfängen nicht auf der Agenda des Ordens und findet sich dementsprechend auch nicht in seinen Statuten wider.

Die Mission der Templer war weitaus bedeutender als die Sicherung der Pilgerwege.

Ähnlich argumentieren Chr. Knight und R. Lomasin ihrem Buch „ The Second Messiah“. Europäische Adelsfamilien, aus den jüdischen Familien von David und Aaron stammend, konnten 70 n.Chr. aus dem zerstörten Jerusalem fliehen und bewahrten von einer Generation zur nächsten ihr Wissen über die Artefakte unterhalb des Jerusalemer Tempels. Zu diesen Familien gehörten die Grafen der Champagne, die Herrn von Gisors, die Herrn von Payen, die Grafen von Fontane, Anjou, de Bouillon, St.Clair von Roslin, Brienne, Joinville, Chaumont St. Clair von Gisor, St. Clair de Neg und die Habsburger. Diese Familien waren zum Zeitpunkt der Kreuzzüge vollkommen christianisiert, lediglich jeweils ein männliches Mitglied der Familie wusste um ihre hochgeborenen jüdischen Wurzeln und empfanden sich als Nachfolger der allerersten Christen. (s.S. 107-109) Dieses große Geheimnis der Freimaurerei ist heute verloren gegangen.

Die Durchführung eines Plans durch die ersten Templer

 

Die Beharrlichkeit und die Geduld der Clique, auf eine günstige Konstellation

in Jerusalem zu warten, sollte sich auszahlen.

Neun Ritter, einige mögen schon vorher zur Cliente Godefridi gehört haben, gehen nach Jerusalem, lassen sich am Tempelberg nieder und fangen an, dort auf der Grundlage des althergebrachten Wissens bestimmter Adelsfamilien, sowie der von Graf Hugo de Champagne aus Jerusalem mitgebrachten und in Citeau übersetzten Dokumente, nach den verborgenen Schätzen zu suchen.

Balduin II stellt den Armen Rittern Christi wie selbstverständlich einen Teil seines Palastes in der Al-Aqsa-Moschee zur Verfügung, wo sie weitgehend ungestört ans Werk gehen konnten. Endlich war die Möglichkeit, Ausgrabungen unter dem Jerusalemer Tempel anzugehen, gegeben.

Hugo de Payens und seine Mitstreiter beteiligten sich in keinster Weise an Kampfhandlungen gegen die angreifenden moslemischen Armeen aus Syrien und Ägypten. Wie bedeutsam ihre Aufgabe gewesen sein muss, erkennt man schon daran, dass selbst als Balduin II 1123 von den Seldschuken gefangengenommen wird,  sie nicht zur Hilfe eilen, sondern ungerührt ihrer Mission nachgehen. Zur Sicherung der Pilgerwege für die christlichen Gläubigen auf ihren Wegen zu den biblischen Stätten, konnten sie auf Grund ihrer geringen Anzahl gegen tausende gewaltbereiter Wegelagerer sowieso keinen Beitrag leisten und macht deutlich:

Sie hatten dafür weder Zeit noch den Auftrag.

1137 berichtet Wilhelm, Burgkastellan von St.Omer, dass der Patriarch Garimond und die Barone den Templern geraten hätten, Jerusalem zu verteidigen. Diese Aufgabe wurde also an sie herangetragen, nachdem sie sich schon vor knapp 20 Jahren auf dem Tempelberg niedergelassen hatten.

(s.Wabbel „Die Tempelritter S.25)

Die Spuren der Templer im Tempelberg sind durch die Briten Charles Wilson und Charles Warren entdeckt worden. Warren führte zusammen mit Henry Birtles zwischen 1867 und 1870 waghalsige Grabungen in Schächten und Tunneln entlang der Stützmauern des Tempelbergs durch. Bestätigt wurden die Spuren der Templer 1911 durch den englischen Adligen Motagu Brownlow Parker  und später durch Moshe Dajan, als nach dem 6-Tage-Krieg Jerusalem für kurze Zeit ganz den Israelis gehörte und diese im Tempelberg archäologische Untersuchungen durchführten.

Heute gibt es unter dem Tempelberg, wie Shimon Gibson in seinem Buch „Die 7 letzten Tage Jesu“  ausführt, 45 Kammern und Zisternen.

 

Welches Geheimnis verband die ersten Templer mit dem König von Jerusalem, mit Bernard de Clairvaux und dem Grafen der Champagne, der seltsamerweise zu 3 Pilgerreisen nach Jerusalem aufbrach, 1114 selbst Templer wurde, später Frau und Kind regelrecht verstieß und seinen Besitz seinem Neffen Theobald II übertrug, um endgültig ab1124 zurückgezogen auf oder meist unter dem Tempelberg zu leben. Das Verhalten  des Grafen zeugt von einer großen Besessenheit, offensichtlich mit einer bedeutsamen Mission vor Augen, deren  Antreiber und Macher er gewesen sein könnte.

Mithin waren es zumindest 10 Templer.

Fulk von Anjou, der 1121 nach Jerusalem aufbrach, um sich die Fortschritte der Ausgrabungen anzuschauen, kann als 11. Templer angesehen werden. Er sollte später, 1131, König von Jerusalem werden.

 

Was war so wichtig, das die Templer selbst bei ihrem fürchterlichen Ende nicht preisgaben?

Was haben die Templer in den 9 Jahren in Jerusalem gesucht, was haben sie gefunden? War es neben den in der Kupferrolle aufgelisteten Fundorten mit ihren Schätzen die Bundeslade? Fanden sie Schriftstücke der ersten Christen, der Nasoräer um Johannes den Täufer, Jesus und Jakobus den Gerechten? Davon sind Knight und Lomas überzeugt.

„Sie führten einen neuen Tempelkult ein mit dem Großmeister als vereinigten Messias von Israel und vereinigten die Säulen von Jachin und Boaz, ganau so wie es ihre Vorgänger Jesus und Jakobus getan hatten..“ (s.S. 132)

 

Bernard de Claivaux schrieb 1127: „Die Arbeit ist vollendet worden mit unserer Hilfe, und die Ritter sind auf eine Reise nach Frankreich und Burgund geschickt worden, unter dem Schutz des Grafen der Champagne, wo alle Vorkehrungen getroffen werden können gegen Übergriffe seitens staatlicher oder kirchlicher Behörden.“

Gleichlautend heisst es 1128 in der Präambel der Ordensregel:

„ Mit Gottes und mit unserer und mit unseres Retters Jesu Christi Hilfe ist das Werk vollendet worden… .“

Anders gesagt: die Durchführung des Plans war erfolgreich und insofern erledigt. Jetzt galt es, den Schutz des  Erworbenen zu organisieren,

und auch dazu diente die Synode in Troyers, sinnigerweise in der Residenz des Grafen der Champagne.

Chretien de Troyes sollte später den ersten Gralsroman schreiben, und bei Wolfram von Eschenbach sind die Templeise die Beschützter des Gral.

 

Manche Autoren wie Louis Charpentier (in seinem Buch „Die Geheimnisse der Kathedrale von Chartres“) glauben in der Tat, dass die Bundeslade von den Templern entdeckt worden sei. Die Bundeslade ist DER Kultgegenstand des jüdischen Volkes. Moses ließ sie in der Wüste Sinai aus Akazienholz und Gold anfertigen, und die durch den Finger Gottes geschriebenen Gesetzestafeln mit den 10 Geboten hineinlegen.

Die Bundeslade wurde während der babylonischen Belagerung Jerusalems im Jahre 587 v.Chr. versteckt und lässt sich weder bei den Babyloniern, noch bei den Römern nach der Plünderung Jerusalems (Titusbogen) im Jahre 70 n.Chr. , und ebenso nicht bei den Westgoten nach der Plünderung Roms im Jahre 410 finden. (Toulouse – Carcassonne – Rhedae -Toledo)

In meinem letzten Urlaub habe ich einen Roman von Jack White (Sinclair) gelesen: „Die Templer“. Er stellt dort die These auf, ein geheimer Orden innerhalb der Templer habe die Bundeslade verehrt und letztlich auch gefunden. Auch bei Jack White ist wie bei Knight und Lomas über Generationen hinweg stets ein geeignetes männliches Familienmitglied in dieses Geheimnis eingeweiht worden

Gibt es Indizien für diese These?

Rabbi Rashi von Troyes, ein Zeitgenosse Graf Hugos de Champagne,

glaubte wie die meisten Rabbis jener Zeit, dass sich die Bundeslade in einer versteckten Höhle unter dem Tempelberg befand. Es ist höchstwahrscheinlich, dass Rabbi Rashi und Graf Hugo in Kontakt standen.

Von daher wussten die Templer von Anfang an, dass dies zu ihren Aufgaben gehörte, die sie unter dem Tempelberg zu erledigen hatten, was gleichzeitig eine Erklärung für ihren jahrelangen, unermüdlichen Einsatz beinhaltet.

In Chartres ist der Transport der Bundeslade am Nordportal der Kathedrale eingemeißelt. Beim Bau der Kathedrale hat sich Bernard de Clairvaux, der das Wissen über die Baukunst der Gotik besaß, stark engagiert.

In St. Denis ist die Bundeslade im linken Portal der Westfassade sowie in einem der Fenster zu sehen mit dem Schriftzug darunter Quadrigae Aminadab. In Aminadabs Haus wurde die Bundeslade 20 Jahre lang gehütet. Quadrigae ist der Karren Aminadabs, auf dem die Lade von König David nach Jerusalem transportiert wurde. An einer Säule vor dem Nordausgang der Krypta befindet sich ein Basrelief mit der Bundeslade und 9 Rittern beim Transport mit Hilfe eines Ochsen. Der Bauherr von St.Denis, Abt Suger, schreibt dazu: „Wir, Suger, wie auch immer Abt von St.Denis, glauben, dass es … vor Gott ehrenvoll und nützlich ist, Fürsorge zu treffen für diejenigen, die im Dienst für Gott den Allmächtigen stehen… ; zumal ihnen durch Gottes Weisung bedeutet wurde, auf welche Weise sie mit Rinds- und Kuhhäuten die Bundeslade Gottes hegen und schützen sollen, um stürmische Regengüsse und Widrigkeiten jeder Art abzuhalten.“ (de ordinatio 2-3)

Im linken Portal der Kathedrale von Laon heben 2 Engel einen Deckel hoch.

Darunter steht ein 7-armiger Leuchter in einem Kasten, auf dem die Worte Arca Dei eingemeißelt sind.

In Brenac, sieht man in der Kirche Freimaurersymbole, die Bundeslade und die Gesetzestafeln, von dem dortigen Priester Francois Courtade, einem Zeitgenossen Berenger Saunieres, an die Kirchenwand gemalt.

In Limoux ist in der Kirche Notre Dame de Marceille die Bundeslade abgebildet, umrahmt von der Inschrift: „ foederis arca  ora pro nobis.“

In Alet-les-Bains sieht man am Nostradamus-Haus mystische Schnitzereien, u. a. sieht man das Templerkreuz mit der Bundeslade verbunden und einem Pfeil nach draußen. Das bedeutet, die Templer haben die Bundeslade weggeschafft, aber wohin?

T.D.Wabbel entwickelt in seinem Buch „ Der Templerschatz“ folgendes Szenario. Danach fanden die Templer die Bundeslade unter dem Tempelberg in Jerusalem und brachten sie nach Frankreich, wo sie erst in Payns und dann in Clairvaux aufbewahrt wurde.

Nachdem Eugen III, ein Schüler Bernards von Clairvaux, 1145 zum Papst gewählt wurde, wurde die Lade im Vatikan in der Kapelle St.Laurentius aufbewahrt. Das wird erwähnt vom engsten Vertrauten des Papstes, dem Zisterziensermönch Nikolaus Moniacutius und vom jüdischen Reisenden Benjamin von Tudela, der von den jüdischen Rabbis in Rom vernahm, der Papst besäße den Tempelschatz und die Bundeslade.

Da die Lade in Rom nicht sicher genug ist, wird sie nach St.Denis gebracht, wo der Abt Suger, ein Freund des Papstes und des Hl.Bernard, eine gotische Kathedrale als neuen Salomonischen Tempel errichten lässt.  Als die Templer am 13.10.1307 verhaftet wurden, befand sich die Bundeslade seit über 100 Jahren in der Kathedrale von Chartres. Die in Rom verhörten Templer bestätigten, dass ein Teil des Tempelschatzes sich in der St.Laurentiuskapelle befinde, aber da sie die Lade nirgends erwähnen, ist die Verlegung von Rom nach Frankreich anzunehmen.

Wolfram von Eschenbachs Gralsburg Munsalvaesche steht für T.D. Wabbel in Laon; die Kathedrale von Laon ist für ihn mehr noch als St.Denis das gotische Abbild des Salomonischen Tempels.

Im Wort Munsalvaesche  ist „Mont des saintes vaches“ verborgen, „Berg der heiligen Kühe“. An den Ecken der 3 Türme der Kathedrale von Laon blicken jeweils 4 Ochsen in die Picardie, was an das eherne Meer für die Waschungen der Hohepriester erinnert, „das aus einem Bronzebecken bestand und im Vorhof des Salomonischen Tempels von 12 Ochsen getragen wurde.“ Wenn Munsalvaesche der Kathedrale von Laon entspricht, dann muss der Gral in unmittelbarer Nähe sein. Einige 100 Meter entfernt steht eine Templerkapelle, die darauf hinweist, dass die Lade hier zu finden ist, was  im Rahmen einer archäologischen Untersuchung bestätigt werden müsste.

 

Christopher Knight und Robert Lomas schreiben in ihrem Buch „Uriels Auftrag“, dass die durch Dan Brown bekannt gewordene Rosslyn-Chapel 1440 durch William Sinclair erbaut wurde, um die alten jüdischen Schriftrollen zu beherbergen, die die Templer unter dem Jerusalemer Tempel gefunden hatten. Sie lagerten zuvor in Killwinning. Die Sinclairs stammten aus der Normandie, wurden mächtig in Schottland und trugen den Titel Earls of Roslin. Dieser Titel bedeutet im Gälischen „altes Wissen, das über Generationen weitergegeben wurde“. Knight und Lomas, bekennende Freimaurer, bezeichnen Rosslyn-Chapel als eine von den Templern entworfene Kopie der Ruinen des Jerusalemer Tempels.

Knight und Lomas sehen ihre Aufgabe darin, nach diesen Schriftrollen zu suchen. Sie beenden ihr Buch „The second Messiah“ mit dem Satz:

„Wenn In Rosslyn ausgegraben worden ist, wird die Wahrheit ans Licht kommen.“

Für Alexandre Adler, Verfasser des Buches „Das Geheimnis der Templer,

von den Rosenkreuzern nach RlC“  sind die Sinclairs „die leibhaftige Symbolik für diese frühe Epoche der Freimaurerei“ und er fährt fort: „Die Ursprünge der Freimaurerei liegen also in Schottland, wo sich Freimaurerei und Templertum verbanden.“

 

Offensichtlich handelt es sich bei dem Templerschatz in der Hauptsache um gefundenes Wissen aus den erwähnten Schriftrollen,

Wissen um das Versteck der Bundeslade und anderer religiöser Objekte, Wissen über Johannes den Täufer, über Leben, Tod und Grab von Jesus,

und die Fortführung ihrer Lehren durch die ersten Judenchristen,

Wissen über die Konstruktion des Salomonischen Tempels und der Baukunst der Gotik, entstanden doch die großen gotischen Kathedralen erst nach der Rückkehr der Templer aus Jerusalem,

und Wissen über versteckte materielle Schätze.

Die Templer hatten die Aufgabe, die mit diesem Wissen verbundenen Schätze  zu suchen, zu finden und zu heben, was in etwa 9 Jahre in Anspruch nehmen sollte.

Nach ihrer erfolgreichen Arbeit konnte Bernard von Clairvaux erklären, dass die Templer die wahren Israeliten seien; bedeutet doch der Besitz der Bundeslade den direkten Draht zu Gott.

 

 

Was den materiellen Schatz der Templer angeht, so glaube ich, dass ein großer Teil in Gisors versteckt war, dort, wo Jacques de Molay im Donjon der Burg zuletzt gefangen gehalten wurde, und möglicherweise war dort auch ein Teil des Archivs. Wäre das sinnvoll gewesen, schließlich gehörte die Burg nur kurze Zeit den Templern? 1961 erzählt Gerard de Sede in seinem Buch „Die Templer sind unter uns“  die abenteuerliche Geschichte des Roger Lhomoy, der jahrelang unter der Burg von Gisors grub, bis er eine 30 Meter lange, 9 Meter breite und 4,5 Meter hohe Kapelle fand, der hl.Katharina geweiht. Neben den lebensgroßen Statuen von Jesus und den 12 Aposteln zählte er 19 Steinsarkophage und 30 Kisten aus kostbarem Metall, etwa 2,5 Meter lang, 1,80 Meter hoch und 1,60 Meter breit. Die Behörden hielten Lhomoy hin und erklärten ihn für einen Verrückten. Später sperrte das Militär den Burgkomplex für 3 Wochen … .

Ein heute etwa 90-jährige Offizier der damaligen Militäraktion erklärte unlängst im Fernsehen : „ Ja, Roger Lhomoy hatte Recht mit seiner Behauptung,

und nein, heute ist dort unten nichts mehr zu finden.“

 

 

 Von Helmut Paffrath